Kinder- und Jugendschutz für NRW

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Aktuelles/ 09.05.2025

Neue Studie: „Queer durch NRW“

Am 25. April 2025 hat die Landesregierung NRW die Studie „Queer durch NRW – Lebenslagen und Erfahrungen von LSBTIQ*“ veröffentlicht. Die Studie liefert erstmals eine umfassende Datengrundlage zu den Lebensrealitäten von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, queeren und non-binären Menschen (LSBTIQ*) in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt haben mehr als 5.000 LSBTIQ*, 775 Angehörigen sowie über 5.000 Fachkräften aus verschiedenen Professionen teilgenommen. Dreiviertel der befragten LSBTIQ* sind mit ihrer Lebenssituation zufrieden. Sie berichten unter anderem von positiven Erfahrungen, insbesondere in Bereichen wie Freizeit, Kultur, Ehrenamt und sozialer Arbeit. Eine Mehrheit der befragten Personen gibt aber auch an, in den vergangenen fünf Jahren aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Diskriminierung erfahren zu haben. Zudem teilt eine überwiegende Zahl der Befragten mit, in den vergangenen fünf Jahren entweder selbst Übergriffe erfahren zu haben oder Personen im nahen persönlichen Umfeld zu kennen, die Opfer eines Übergriffs wurden. Trans*, inter* und nicht-binäre Personen berichten durchweg besonders häufig von Ungleichbehandlung sowie Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen. Mit Blick auf die Zukunft befürchten mehr als 80 Prozent der LSBTIQ* Befragten, dass sich ihre Situation verschlechtern wird. Sie sorgen sich vor einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung.

Familienministerin Josefine Paul: „Für Nordrhein-Westfalen ist es einerseits eine gute Nachricht, dass viele LSBTIQ* derzeit zufrieden sind mit ihrer Lebenssituation in NRW. Es stimmt mich allerdings nachdenklich, dass LSBTIQ* mehrheitlich pessimistisch in die Zukunft schauen. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die Lebensrealitäten von LSBTIQ* nach wie vor von Diskriminierung, Gewalt und Ungleichbehandlung geprägt sind. Die Landesregierung setzt sich deshalb kontinuierlich dafür ein, queere Menschen vor Diskriminierung zu schützen – unter anderem durch die Förderung psychosozialer Beratungsstellen, die Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit sowie die spezifische Förderung der Landeskoordinationen für Trans* und Inter*.“

Vollständige Studienergebnisse

Quelle: Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen