Kinder- und Jugendschutz für NRW

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Aktuelles/ 14.11.2024

Studie: Sexting und Pornokonsum bei Kindern und Jugendlichen

Fast die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen gibt an, bereits einen Porno gesehen zu haben – das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage der Medienanstalt NRW. In der Umfrage wurden knapp 3.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 11-17 Jahren zu ihren Erfahrungen mit Pornos befragt. Die Umfrage wurde in dieser Form erstmals 2023 durchgeführt. 2024 geben deutlich mehr Kinder und Jugendliche an, bereits einen Porno gesehen zu haben (2024: 42 Prozent, 2023: 35 Prozent). Diese Zunahme ist nur bei den bei 11-13-jährigen Jungen und Mädchen zu verzeichnen (von 19 Prozent (2023) auf 26 Prozent (2024)). Bei den 14-17-jährigen Mädchen ist es abnehmend (von 45 Prozent (2023) auf 42 Prozent (2024)), bei den Jungen gleichgeblieben (59 Prozent). Der Erstkontakt mit Pornos ereignet sich meist im Alter von 12 bis 15 Jahren. Der Kontakt geschieht häufig unfreiwillig bzw. zufällig. Diese Altersspanne entspricht der gleichen wie beim ersten Sexting. Und es fällt den allermeisten Kindern und Jugendlichen schwer, das Gesehene einzuordnen.

„Für Eltern oder Lehrkräfte, die in Zeiten von dunklen Videotheken oder meinetwegen DVDs auf dem Schulhof aufgewachsen sind, ist es schwer vorstellbar, wie einfach Kinder und Jugendliche heute an Pornografie kommen – geschweige denn, können sie sich vorstellen, ihre Kinder würden solches Material selbständig verschicken. Aber die Studie zeigt es eindeutig: Das passiert. Wir sind gefordert, Minderjährige zu schützen. Mit Aufklärung und Anlaufstellen im Alltag und mit einem zuverlässigen Jugendmedienschutz im Digitalen. Mit Angeboten wie den Medienscouts NRW und unserem Vorgehen gegen den fehlenden Jugendschutz bei den größten Pornoplattformen der Welt nehmen wir uns dem Thema an“, kommentiert Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, die aktuelle Studie.

 

Quelle: Medienanstalt NRW