OK oder Nicht OK?
Eine Skalenabfrage zum Thema Datenschutz und Cyber-Mobbing
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Die Kinder und Jugendliche positionieren sich je nach persönlichem Empfinden zu verschiedenen Aussagen auf einer Skala im Raum. Dabei kann sowohl über Datenschutzfragen gesprochen werden wie auch über persönliche Grenzen.
Ziele:
- Auseinandersetzung anregen mit der eigenen Mediennutzung
- Austausch in der Gruppe anregen über Regeln und Norman der Social Network-Nutzung und des Umgangs untereinander
- Für persönliche Grenzen sensibilisieren
- Handlungsalternativen benennen
Zielgruppe:
- Klasse 3 & 4 / Klasse 5 bis 10
- Kleingruppe oder ganze Klasse (je größer die Gruppe, desto weniger offener Austausch ist möglich)
Medienkompetenzrahmen NRW:
3.2 Kommunikations- und Kooperationsregeln |
3.3 Kommunikation und Kooperation in der Gesellschaft |
5.1 Medienanalyse |
Dauer:
- 15 bis 30 Minuten
Vorkenntnisse Trainer*in:
- Kenntnisse über Datenschutz und Bildrechte, um einzelne Aussagen einordnen zu können
Material:
- Zwei DIN-A4 Blätter mit Aufschrift „OK“ und „Nicht OK“, Aussagen (s.u.)
- Variante bei weniger Platz: rote und grüne Karte
Ablauf:
Im Raum wird Platz benötigt, in dem die gesamte Gruppe sich bewegen kann. An einer Seite des Raums wird ein Blatt mit der Aufschrift „OK“ an die Wand geklebt – an der anderen Seite steht „Nicht OK“. Nun werden einzelne Aussagen vorgelesen (s.u.). Die Kinder und Jugendlichen sollen sich bei jeder Aussage je nach ihrer Meinung zwischen diesen Polen positionieren.
„Ich lese Euch jetzt ein paar Aussagen vor und Ihr könnt euch jeweils überlegen, ob Ihr das, was dort beschrieben wird OK oder Nicht OK findet. Ihr könnt Euch dann auf der Linie aufstellen. Die eine Seite bedeutet OK – die andere Nicht OK. Und natürlich könnt ihr auch irgendwo dazwischen stehen. Es gibt hier übrigens keine richtigen oder falschen Antworten, denn jeder empfindet etwas anderes als seine persönliche Grenze.“
Nach jeder Aussage können einzelne Teilnehmer*innen angesprochen werden, warum sie da stehen, wo sie stehen. Die Antworten können von Referent*innen eingeordnet oder auch ergänzt werden. Je nach Gruppengröße und -dynamik können weitere Diskussionsbeiträge zugelassen werden.
Wenn der Platz im Raum knapp ist, können rote und grüne Karten verteilt werden – pro Person je eine Karte in jeder Farbe. Dann kann mit den Karten jeweils gezeigt werden, ob die Teilnehmer*innen eine Aussage in Ordnung finden (grün) – oder bedenklich (rot).
Tipps:
Je besser sich Trainer*innen im Themenfeld Medien auskennen, desto mehr können sie auf einzelne Aussagen reagieren. Über die verschiedenen Aussagen können grundlegende Impulse zu denThemenfeldern Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und Urheberrecht gegeben werden.
Je nach Gruppengröße, zur Verfügung stehender Zeit und thematischer Ausrichtung können einzelne Punkte weggelassen oder neue Aussagen ergänzt werden.
Bei der Arbeit mit Kindern im Grundschulalter muss besonders deutlich gemacht werden, dass es hier nicht um die Abfrage von richtig oder falsch geht.
Aussagen/OK oder Nicht OK?
Bilder von sich selbst verschicken …
… in Badesachen
Einen Freund fotografieren, ohne zu fragen …
… und das Foto herumschicken
… auf dem Klo
Fotos hochladen …
… witzige Partyfotos
… andere Leute beim Schlafen
… Fotos von der Familie
Lachen, wenn jemandem etwas Peinliches passiert …
… die Situation filmen
… das Video bei YouTube hochladen
Sich streiten …
… und sich dabei Beleidigungen an den Kopf werfen
… über eine WhatsApp-Gruppe
Sich für Mitschüler*innen einsetzen, wenn diese im Klassenchat beleidigt werden
Einen Witz im Klassenchat posten …
… über Mitschüler*in
… über Lehrer*in
Jemanden aus der Klassenchat-Gruppe werfen
20 mal am Tag posten, was man gerade macht
Nachts um drei in die Klassengruppe schreiben, dass man nicht schlafen kann
Schulnoten mit Namen veröffentlichen …
… letzte Mathe-Note online stellen
… letzte Englich-Note online stellen
(Beobachten: Wie verschieben sich die Verhältnisse? Wer steht bei OK? Wahrscheinlich jene mit jeweils guter Note.)
Politische Stellungnahmen posten …
… eigene parteipolitische Haltung
… einem extremen Kommentar widersprechen
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