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Aktuelles/ 15.03.2024

Studie: Armut und Freundschaften

Freundschaften in der Schule sind wichtig für die Entwicklung während der Adoleszenz und prägen die soziale Kompetenz im späteren Leben. Eine Studie unter der Leitung der Universität Zürich ging der Frage nach, wie das Einkommen der Eltern das soziale Gefüge in einer Schulklasse beeinflusst. Dazu untersuchten die Forschenden Erhebungs- und Verwaltungsdaten von 4787 schwedischen Jugendlichen im Alter von 14 und 15 Jahren in 235 Schulklassen. Zusätzlich analysierten sie deren Freundschafts-Netzwerke.

«Wir stellten fest, dass Schülerinnen und Schüler aus ärmeren Haushalten seltener als Freundin oder Freund ausgewählt werden und somit weniger freundschaftliche Beziehungen pflegen als solche aus einkommensstärkeren Haushalten», sagt Erstautorin Isabel Raabe vom Soziologischen Institut der Universität Zürich. Erstaunlicherweise sei dies auch in Klassen mit vielen Jugendlichen aus armen Haushalten der Fall. Um diesen Tendenzen entgegenzuwirken, sollten die Schulen mehr Gelegenheiten zum Aufbau neuer Freundschaften schaffen. «Dies könnte geschehen, indem man die Sitzordnung in den Klassen sowie in Lern- oder Projektgruppen regelmäßig in Bezug auf den sozioökonomischen Hintergrund durchmischt oder klassenübergreifende Nachmittagsaktivitäten oder Sportangebote bietet», sagt Raabe. Denn es liege in der öffentlichen Verantwortung, Chancengleichheit für Kinder aller Schichten zu gewährleisten.

Quelle: Universität Zürich