Die Faszination von Jugendlichen für religiös und politisch begründete extremistische Strömungen in Deutschland hat den Anlass für die Initiierung des Projektes Stimme für Respekt gegeben.
Insbesondere die salafistische Szene, die massiv Jugendliche anwirbt, bildet seit einigen Jahren den Ausgangspunkt einer zwar kleinen, aber schnell wachsenden Jugendsubkultur. Die salafistische Szene ist dabei keineswegs homogen, sie umfasst sowohl apolitische wie politische, gewaltlose wie militante Anhänger, jeweils mit sehr unterschiedlicher politischer Brisanz und Konfliktpotential. Salafismus und jihadistischer Terrorismus sind also nicht deckungsgleich – gerade unter Jugendlichen, die Grenzen austesten, provozieren und sich abgrenzen wollen. Sehr wohl aber bietet der Teil der salafistischen Szene, der politisch agiert, jihadistischen Gruppen einen Rekrutierungspool.
Dieses Spannungsfeld stellt Fachkräfte in Jugendhilfe, Schule und Schulsozialarbeit vor große Herausforderungen; viele sind unsicher, wie zwischen radikalem und nicht radikalem Gedankengut, gefährlichen und nicht gefährlichen Einstellungen zu unterscheiden ist. Gerade angesichts des gesellschaftlichen Kontextes einer zunehmenden Islamfeindlichkeit ist eine differenzierte Betrachtung besonders wichtig.
Angebot www.stimmefuerrespekt.de
Unter der Rubrik Infos sind in kompakter und praxisorientierter Form grundlegende Informationen zu extremistischen Strömungen zusammengestellt. Pädagogische Fach- und Lehrkräfte können die Inhalte mitgestalten, indem sie eigene Fragen per Mail einreichen. Diese werden zeitnah beantwortet und ggf. in den Fragekatalog aufgenommen.
In der Rubrik Datenbank ist eine Datenbank eingerichtet, die Interessierten schnell und einfach vielfältige Literaturhinweise, Textempfehlungen, pädagogische Handreichungen, Broschüren, Arbeitshilfen sowie Links zu anderen präventiven Angeboten und Projekten zur Verfügung stellt.
Die Rubrik Projekte bietet konkrete praktische Handlungskonzepte. Die Praxisbeispiele sind im Rahmen des Projektes Stimme für Respekt entstanden und dienen anderen zur Inspiration und Ideenfindung.
Das Projekt wurde von der AJS in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit NRW e.V. (LAG) durchgeführt und vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben gefördert.