Radikal zu sein ist nicht zwangsläufig ein Problem – gerade im Jugendalter zeigt sich, dass radikale/extreme Einstellungen mitunter auftreten oder teils auch ausprobiert werden. Entlang der Frage, welche Risiko- und Schutzfaktoren greifen, kann die Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Radikalisierung unterschiedliche Schwerpunkte und Notwendigkeiten herausbilden. Wenn Radikalisierung bzw. Radikalisierungsprozesse jedoch die Entwicklung einer selbstbestimmten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit verhindert, dann ist Jugendhilfe gefragt. Neben phänomenübergreifenden Ansätzen braucht es je nach Umstand unterschiedliche Präventionsansätze und Umgangsweisen, wenn problematische Radikalisierung in Jugendhilfe-Kontexten erkennbar wird.
Erscheinungsweisen problematischer Radikalisierung finden sich vor allem im Rechtsextremismus, religiös begründeten Formen von Extremismus (z.B. Islamismus, christlicher Fundamentalismus) oder weltanschaulich geschlossenen Systemen (sog. „Sekten“, religiöse Sondergemeinschaften) sowie in Form von Hate Speech im Internet und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF).
Angebote der AJS zum Thema Radikalisierung
- Auf den Unterseiten des Informations- und Dokumentationszentrum Sekten/Psychokulte (IDZ) finden sich u.a. Hinweise zu Beratungsstellen und Literatur.
- Im Projekt Plan P. – Jugend stark machen gegen islamistische Radikalisierung werden themenspezifische Fortbildungen und Materialien für Fachkräfte angeboten.
- Stimme für Respekt bietet eine Datenbank mit Materialien zu den Themenfeldern Rassismus/Rechtsextremismus, Salafismus/religiös begründeter Extremismus und Hate Speech.
