Tipps für den Klassenchat
Gruppen erarbeiten Umgangsformen
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Die Kinder und Jugendlichen besprechen die Umgangsformen in ihrem Klassenchat. Was läuft gut? Was läuft nicht gut? Wie kann es (noch) besser laufen? Im Anschluss werden eine Reihe von Regeln für den Chat festgehalten.
Ziele:
- Kommunikation in den Chat-Gruppen zum Thema machen
- Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen mit dem Chat aufgreifen
- Problematische Entwicklungen benennen und intervenieren können
- Aushandeln einer Vereinbarung zur Nutzung des Klassenchats, die von allen getragen wird
Zielgruppe:
- Klasse 5 bis 8
Medienkompetenzrahmen NRW:
3.2 Kommunikations- und Kooperationsregeln |
3.3 Kommunikation und Kooperation in der Gesellschaft |
5.4 Selbstregulierte Mediennutzung |
Dauer:
- Ca. 45 Minuten
Vorkenntnisse Trainer*in:
- Grundlegende Kenntnisse über Funktionsweisen von Instant Messengern (WhatsApp)
Material:
- Tafel / FlipChart / Laptop mit Beamer zum Notieren
Ablauf:
Mit dieser niedrigschwelligen Methode kann bereits in der Jahrgangsstufe fünf begonnen werden. Eingeleitet mit der einfachen Frage: „Welche Regeln wollt ihr für die Chat-Gruppe aufstellen?“ werden in Kleingruppen Leitlinien für die Kommunikation gesammelt, abgestimmt und festgehalten. Hierfür könnten – so vorhanden – auch die Medienscouts einer Schule eingebunden werden. So lernen die Schüler*innen die Scouts auch früh als mögliche Ansprechpartner*innen kennen.
In der Jahrgangsstufe sechs und danach sollte dann kontinuierlich überprüft werden, ob die gesammelten Verhaltensregeln noch Gültigkeit haben. Auf die Frage „Was nervt an der Klassenchat-Gruppe?“ folgen typischerweise Antworten wie „Zu viele Nachrichten!“, „Wichtige Informationen sind bei so vielen Quatsch-Posts schwer zu finden!“ oder „Wenn zwei sich streiten, nervt das die Gruppe!“ Die Schüler*innen haben bereits nach einigen Monaten im Chat schon reichlich Erfahrungen gesammelt und können gut benennen, was – in Bezug auf die festgelegten Regeln – nicht funktioniert. Hierin liegt ein guter Ansatzpunkt, um neue Regeln aufzustellen und alte wiederholt zu betonen oder anzupassen.
Dinge, die nerven, und solche, die gut funktionieren, können im Plenum gesammelt werden. In Kleingruppen sollen die Kinder und Jugendliche überlegen, welche Regeln bleiben sollen und welche neue hinzukommen können. Die bestehende Regelsammlung sollte dementsprechend angepasst und an alle weitergeleitet (oder im Klassenraum ausgehängt) werden. Erneut über das Regelwerk zu verhandeln ist ein guter Moment, um problematische Entwicklungen aufzugreifen und z.B. deutlich auf rechtliche Grenzen hinzuweisen (z.B. dann, wenn jugendgefährdende Inhalte verbreitet wurden). Hier mag es auch zu Situationen kommen, in welchen die Klassenlehrer*innen von Problemlagen wie Mobbing erfahren, die weiterer Aufmerksamkeit bedürfen.
Tipps:
Werden Regelwerke verhandelt oder Klassenverträge geschlossen, ist es immer wichtig, dass die Impulse und Vorschläge von den Kindern und Jugendlichen selbst kommen. Regeln funktionieren grundsätzlich besser und werden leichter akzeptiert, wenn sie partizipativ entwickelt werden. Es empfiehlt sich, mit der Frage „Was nervt Euch im Klassenchat?“, den Hinweis zu verbinden, dass es nicht darum geht, mit dem Finger auf Mitschüler*innen zu zeigen. Problematische Aspekte sollten an der Sache festgemacht werden, nicht an einer Person.
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