Kinder- und Jugendschutz für NRW

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Meine Medienwelt – Mediennutzung reflektieren

 

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Die Kinder und Jugendlichen erhalten einen Fragebogen auf Papier und füllen ihn aus. Der Bogen enthält Fragen zu Sozialen Netzwerken. In der Variante für Kinder im Grundschulalter sind die Fragen allgemeiner. Der Bogen wird nicht (unbedingt) eingesammelt, sondern die Ergebnisse werden im Gruppengespräch thematisiert.

 

Ziele:
  • Einstieg ins Thema finden über die Medienwelt der Heranwachsenden.
  • Auseinandersetzung mit eigener Mediennutzung anregen/Reflexion fördern.
  • Grundlage für weitere Diskussion schaffen/Austausch anregen.

 

Zielgruppe:
  • Klasse 3 & 4 (Version 1)/Klasse 5 bis 10 (Version 2)
  • Ganze Klasse (je größer die Gruppe, desto weniger offener Austausch ist möglich bzw. desto mehr Zeit braucht die Abfrage)

 

Medienkompetenzrahmen NRW:
5.1 Medienanalyse
5.3 Identitätsbildung

 

Dauer:
  • 20 bis 45 Minuten (davon ca. 5 Minuten zum Ausfüllen des Bogens)

 

Vorkenntnisse Trainer*in:
  • Fragebogen in Version 2 (Soziale Netzwerke) erfordert Hintergrund- und Fachwissen (Je besser sich Trainer*innen im Themenfeld auskennen, desto mehr können sie auf einzelne Aussagen reagieren.)
  • eigene Erfahrungen mit Sozialen Netzwerken sind hilfreich (Trainer*innen können sich probehalber selbst anmelden oder z.B. auf www.klicksafe.de informieren.)

 

Material:
  • Fragebogen, in Klassenstärke kopiert
  • Version 1: Meine Medienwelt (2 Seiten)
  • Version 2: Soziale Netzwerke (1 Seite)

 

Ablauf:

Der Fragebogen wird verteilt und die Kinder und Jugendlichen erhalten 5 bis maximal 10 Minuten Zeit, ihn auszufüllen. Vorab wird geklärt, dass der Fragebogen nicht eingesammelt oder veröffentlicht wird. Die Kinder und Jugendlichen sollen ihn später mit nach Hause nehmen. Für den Fall, dass das Thema über mehrere Tage behandelt wird (z.B. während einer Projektwoche) kann gemeinsam mit den Teilnehmer*innen abgestimmt werden, ob die Profile für diesen Zeitraum in der Klasse aufgehängt werden (dann können Namen und Bilder hinzugefügt werden).

Anschließend werden in einer offenen Gesprächsrunde die Antworten auf die Fragen gesammelt. Durch Nachfragen wird dabei die ganze Klasse einbezogen. Nennt also ein*e Teilnehmer*in z.B. Instagram als Netzwerk, bei dem er/sie angemeldet ist, sollen sich die Kinder und Jugendlichen melden, die dort auch Mitglied sind. Werden andere als die gängigen Netzwerke (facebook, WhatsApp, Threema, Instagram, Skype, YouTube, Snapchat, Tik Tok, twitch, etc.) genannt, sollte nachgefragt werden, ob alle wissen, worum es sich handelt. Falls nur wenige das Angebot kennen, sollte es ein*e Schüler*in oder der/die Referent*in kurz beschreiben.

 

Tipps:

Wichtig ist, selbst eine möglichst neutrale Haltung einzunehmen: Es gibt natürlich gute Gründe, die Finger von z.B. Instagram zu lassen (z.B. viele offene Datenschutzfragen), aber es gibt – vor allem aus Sicht der Jugendlichen – auch ernstzunehmende Gründe, sich dort anzumelden („Austausch mit Freunden“, „Kontakt halten zu Bekannten oder Familienmitgliedern“ etc.). Anhand der Frage nach Gründen für oder gegen die Nutzung von speziellen Netzwerken werden problematische Aspekte zumeist schon von den Kindern und Jugendlichen selbst angesprochen. Kritisches Nachfragen durch die Trainer*in ist dadurch nicht ausgeschlossen: Berichtet jemand z.B. davon, 500 oder 1.000 Freunde bei Facebook zu haben, lässt sich gut thematisieren, was der Begriff „Freund und Freundin“ eigentlich meint. Berichten Teilnehmer*innen davon, täglich 500 oder 1.000 Nachrichten über die WhatsApp-Klassengruppe zu erhalten, schließt sich die Frage an, ob das nicht auch als stressig empfunden wird, und womöglich auch, wie sich dieser Stress reduzieren ließe.

Auf einzelne Fragen (z.B. „Ich habe schon Stress mit anderen Leuten im Internet gehabt“) werden wenige Schüler*innen vor der Klasse antworten wollen. Das sollte man akzeptieren und darauf hinweisen, dass sich über individuelle problematische Erfahrungen gerne auch nach der Einheit im Einzelgespräch ausgetauscht werden kann.

Je nach Schwerpunktsetzung können die Fragen variiert werden: Anstatt nach der Zeit zu fragen, die pro Tag am Computer/am Handy/im Internet verbracht wird, könnte man z.B. auch nach den drei Lieblings-Apps fragen.

Der Fragebogen in der Version 1 – Meine Medienwelt ist offener gehalten und kann zum Einstieg in verschiedene medienpädagogische Themen genutzt werden. Denkbar ist hier auch eine anonyme Eingabe der Daten in eine kleine Statistik (die dann etwa mit Zahlen der KIM-Studie verglichen werden kann).

 

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