Kinder- und Jugendschutz für NRW

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Fotostory Gewalt

Wie gehen wir mit alltäglicher Gewalt um?

 

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Kinder und Jugendliche setzen sich zum Einstieg mit dem Gewaltbegriff auseinander (Methode: Gewaltbarometer). Daran schließt ein Fotoprojekt an: Kleingruppen fotografieren Szenen alltäglicher Gewalt und bearbeiten die Bilder dann am Computer. Es entstehen Bilder mit Anti-Gewalt-Botschaften, die in der Klasse / Einrichtung aufgehängt werden können.

 

Ziele:
  • Auseinandersetzung mit alltäglicher Gewalt anregen (um gegen Gewalt aktiv zu werden, muss sie sichtbar und begreifbar werden)
  • Grundlagen der Fotografie kennen lernen (die Kamera wird zur kritischen und differenzierten Auseinandersetzung mit der Lebenswelt genutzt)
  • Eigene Medienprodukte erstellen
  • Position beziehen und zeigen zum Thema Gewalt

 

Zielgruppe:
  • Grundschule / Klasse 5 & 6
  • Von Kleingruppe bis Klassengröße (dann jedoch mit mindestens zwei pädagogischen Kräften)

 

Medienkometenzrahmen NRW:
1.1 Medienausstattung (Hardware)
1.2 Digitale Werkzeuge
1.3 Datenorganisation
3.1 Kommunikations- und Kooperationsprozesse
3.2 Kommunikations- und Kooperationsregeln
3.3 Kommunikation und Kooperation in der Gesellschaft
4.1 Medienproduktion und Präsentation
4.2 Gestaltungsmittel

 

Dauer:
  • Zwei bis drei Blöcke (je nach Präsentationsform der Ergebnisse) mit je ca. zwei Zeitstunden

 

Vorkenntnisse Trainer*in:
  • Kenntnisse über die Verwendung einer Kamera am Computer
  • Kenntnisse über das Bildbearbeitungsprogramm “Paint” oder ähnliches

 

Material:
  • Digitalkameras bzw. Fotohandys (können auch von Kindern / Jugendlichen selbst mitgebracht werden)
  • Computer zur Bildbearbeitung; verwendete Software: (bei kleinen Gruppen reicht ein Computer, bei Klassengröße mindestens drei Computer)

 

Ablauf:

Gewaltbarometer:

Auf dem Boden wird mit Kreppband ein langer Streifen geklebt. Auf der einen Seite des Streifens liegt ein Blatt mit der Aufschrift „Gewalt“ – auf der anderen Seite steht „Keine Gewalt“. Nun werden einzelne Aussagen vorgelesen (siehe Arbeitsblatt). Die Kinder sollen sich nach jeder Aussage auf dem Streifen positionieren, je nach ihrer Meinung, ob es sich bei der Situation um Gewalt handelt.

„Ich lese euch jetzt ein paar Aussagen vor und ihr könnt euch jeweils überlegen, ob ihr das für Gewalt haltet. Ihr könnt euch dann auf der Linie aufstellen. Die eine Seite bedeutet Gewalt – die andere keine Gewalt. Und natürlich könnt ihr auch irgendwo dazwischen stehen. Es gibt hier übrigens keine richtigen oder falschen Antworten, denn jeder empfindet etwas anderes als Gewalt“.

Nach jeder Aussage können einzelne Kinder angesprochen werden, warum sie da stehen, wo sie stehen. Dann ist auch Raum, um einige Grundzüge des Gewaltbegriffs deutlich zu machen (Machtunterschied, Durchsetzung von Interessen.)

 

Fotoprojekt:

Die einzelnen Situationen aus dem Gewaltbarometer werden als Ausgangspunkt genommen, um die Gruppen für das Fotoprojekt zu finden. Gruppen von 3 bis 5 Kindern/Jugendlichen sollen sich jeweils eine Szene aussuchen, um sie in einem Foto umzusetzen. Dies kann ein wenig gesteuert werden, damit die zentralen Themen abgedeckt sind.

Sind die Gruppen aufgeteilt, bekommen die Gruppen jeweils eine Kamera ausgehändigt. Es erfolgt eine kurze Einführung in die Technik (vorher selbst ausprobieren), wobei die meisten Kinder und Jugendlichen ab der 3./4. Klasse schon eine Kamera benutzt haben.

→ Wichtigste Regel: Nicht streiten wegen der Kamera und nicht fallen lassen.

An dieser Stelle kann auch eine kurze Einführung in die Grundlagen der Fotografie einfließen (Bildauswahl, Komposition mit Vorder- und Hintergrund, Schärfe).

Die Gruppen suchen sich innerhalb bzw. auf dem Außengelände der Schule bzw. Einrichtung einen Platz, um ihre Fotos zu machen. Dabei kann einzelnen Gruppen geholfen werden. Mit dem Fotografiere endet der erste rund zweistündige Block. Beim nächsten Treffen können die Gruppen, die noch nicht fertig sind, weiter an ihrem Bild arbeiten. Andere Gruppen können sich am Rechner um die weitere Bearbeitung kümmern (je nach Fähigkeiten der Kinder können diese bei den folgenden Schritten eingebunden werden).

 

Bildbearbeitung:

Als Software wurde „Paint“ gewählt, weil dies auf jedem Windows-Rechner vorhanden und kinderleicht zu bedienen ist. Natürlich können hier auch andere Programme genutzt werden.

Die Bildbearbeitung erfolgt in drei Schritten:

1. Bildauswahl:

Alle Bilder werden von der Kamera auf den Rechner übertragen. Aus der Reihe der geschossenen Fotos muss von der Gruppe das aussagekräftigste Bild ausgesucht werden

2. Bildausschnitt:

Das Bild wird mit Paint geöffnet. Dort kann der gewünschte Bildausschnitt gewählt werden (Auswählen / Zuschneiden).

3. Text einfügen:

Nach Klick auf das Werkzeug „Text einfügen“ (das „A“ in der Werkzeugleiste) kann ein Textfeld eingefügt werden. Wird „Hintergrund undurchsichtig“ gewählt, kann das Textfeld farbig hinterlegt werden (z. B. rot). Nun kann das Bild mit einer Botschaft gegen Gewalt versehen werden. Diese Botschaft können die Kinder / Jugendlichen sich mit ein wenig Unterstützung selbst überlegen.

Mit der Bildbearbeitung endet der zweite Block.

Die Bilder werden dann ausgedruckt (in möglichst guter Qualität).

In einem möglichen dritten Block kann gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen eine Collage aus den Bildern gebastelt und ein guter Ort zumAufhängen gewählt werden. Auch eine inhaltliche Nachbesprechung ist dann möglich.

 

Tipps:

In vielen Schulen und Einrichtungen werden Programme der Gewaltprävention umgesetzt. Ein Andocken an diese Programme ist bei der Umsetzung der Methode ausdrücklich gewünscht.

Um Stress in der Gruppensituation zu vermeiden, ist es hilfreich, die Technik im Vorfeld selbst einmal auszuprobieren (Anschluss Kameras an PC, Übertragen der Bilder, Öffnen und Bearbeiten mit Paint).

 

Links:

Fototipps für Kinder:

 

 

Eine Übersicht über Präventionsansätze zum Thema Gewalt bietet eine Broschüre der AJS NRW: „Was hilft gegen Gewalt? Qualitätsmerkmale für Gewaltprävention und Übersicht über Programme – Informationen für Kindergarten, Schule, Jugendhilfe, Eltern.“

 

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