Kinder- und Jugendschutz für NRW

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/ 19.07.2022

Längere Wartezeiten und schlechtere Versorgung in psychotherapeutischen Praxen

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität Leipzig zeigen, dass sich die Wartezeit auf ein therapeutisches Erstgespräch in einer Praxis für Kinder- und Jugendtherapie während der Pandemie im Bundesdurchschnitt von fünf auf zehn Wochen verlängert hat. Auf einen Therapieplatz warten hilfesuchende Kinder und Jugendliche anstatt drei nun sechs Monate, in ländlichen Gebieten sogar teilweise länger als ein Jahr. Zudem habe sich die Qualität der psychotherapeutischen Versorgung verschlechtert, da in Zeiten von Lockdowns und Homeschooling die Zusammenarbeit mit Pädagog*innen in Kitas, Schulen und der Jugendhilfe stark gelitten habe. Außerdem gab es deutlich mehr Akutbehandlungen – auf Kosten der Langzeittherapien.

Der Kinder- und Jugendpsychologe Prof. Dr. Julian Schmitz der Universität Leipzig hatte im Frühjahr 2021 per Fragebogen deutschlandweit 324 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen zu diesem Thema befragt. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „Die Psychotherapie“ veröffentlicht. Den gesamten Artikel gibt es hier.

Quelle: www.uni-leipzig.de