Junge Erwachsene sind immer unglücklicher
Seit Mitte der 1950er-Jahre geht die Forschung davon aus, dass das Lebensglück die Form einer U-Kurve hat: Es fängt an mit einem Glückszustand, der die Zeit des Heranwachsens bis ins junge Erwachsenenalter erfüllt. Etwa ab Mitte 20 sinkt das Lebensglück und zwar immer weiter – bedingt durch die sogenannte Rushhour des Lebens. Erst im Alter ab 60 Jahren steigt das Glücksempfinden wieder an. Eine neue Studie zeigt, junge Erwachsene sind nicht mehr so glücklich wie Menschen im hohen Alter. Sie sind nicht einmal so glücklich wie Menschen in der Mitte des Lebens.
Der Glückszustand der jungen Erwachsenen befindet sich nun am Tiefpunkt. Und das ist kein Befund, der durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie beeinflusst wurde. Denn die Entwicklung ist bereits seit 2011 messbar. Eine Ursache sieht Glücksforscher Esch darin, dass Heranwachsende immer mehr Schwierigkeiten hätten, sich auf etwas zu freuen: „Denken wir an die globalen Krisen, denken wir an die planetare Krise, denken wir an Kriege, denken wir aber auch an den Verlust von Werten, auch die Bedrohung von Demokratie, auch die Bedrohung der persönlichen Sicherheit, dann der Anteil der sozialen Medien.“ Das Muster der unglücklichen Heranwachsenden und jungen Erwachsenen ist weltweit zu erkennen.
Quelle: Tagesschau / Studie „The Global Loss of the U-Shaped Curve of Happiness“