Fachtagung 20.Mai 2025: Radikalisierungspotenziale unserer demokratiegefährdeten Gesellschaft
Welche gesellschaftlichen Dynamiken treiben die Radikalisierung in der Mitte voran? Welche Verantwortung tragen zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Medien und die Politik? Was sind die Herausforderungen und Bedarfe im Umgang mit polarisierenden Debatten?
Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 zeigen signifikante Verschiebungen im politischen Spektrum Deutschlands nach rechts. Die Ergebnisse der neuen Autoritarismus-Studie, die eine Radikalisierung in der gesellschaftlichen Mitte und einen Anstieg von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus feststellen, korrespondieren mit diesen Entwicklungen. Besonders besorgniserregend ist, dass 34 Prozent der Befragten folgender Aussage zustimmen: „Die Bundesrepublik ist durch die vielen ‚Ausländer‘ in gefährlichem Maß überfremdet.“ Die Zustimmung zur Demokratie in Deutschland erreicht den niedrigsten Wert seit 2006. Zugleich wird das Thema Asylpolitik als das drängendste gesellschaftliche Problem wahrgenommen.
Die Entwicklungen der letzten Jahre stellen die politische Bildungsarbeit vor große Herausforderungen. Diskursverschiebungen nach rechts erschweren den Zugang zu konstruktiven Auseinandersetzungen. Fachkräfte und Multiplikator*innen der politischen Bildungsarbeit sehen sich mit der Aufgabe konfrontiert, diese Dynamiken zu erkennen, zu analysieren und mit wirkungsvollen Methoden zu adressieren.
Die Fachtagung widmet sich diesen zentralen Fragen und bietet Raum für Austausch, Vernetzung und die Entwicklung neuer Ansätze. Gemeinsam wollen wir herausfinden, wie wir solidarische Perspektiven fördern und den Gefahren der Radikalisierung entgegentreten können.
Die Fachtagung ist eine Kooperationsveranstaltung der AJS NRW mit IDA-NRW (Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen), dem LJR NRW (Landesjugendring NRW) und den Landesjugendämtern des LVR (Landschaftsverband Rheinland) und LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe).