Verbreitung von Kinder- & Jugendpornografie als Form der Peer-Gewalt. Rechtliche und pädagogische Einordnung
Seitdem sich unsere Lebenswirklichkeit um den digitalen Raum erweitert hat, verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik zunehmende Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie. Allein im Jahr 2021 wurden in NRW über 11.000 Fälle von Verbreitung, Besitz oder Erwerb von Kinderpornografie angezeigt (184b StGB). Mehr als ein Drittel dieser Anzeigen fällt auf Kinder und Jugendliche. Vermutlich waren sich viele der Minderjährigen dabei nicht bewusst, dass sie eine Straftat begehen.
Denn freizügige und intime Fotos im Vertrauen an die Partner*in zu versenden ist gelebter Alltag in vielen Beziehungen – nicht nur unter Jugendlichen. Dieses so genannte „Sexting“ stößt jedoch an rechtliche Grenzen, wenn Bilder z.B. ohne Einverständnis weitergegeben werden und vor allem wenn unter 14-Jährige beteiligt sind.
Im Online-Seminar geht es um die digitale Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie durch Kinder und Jugendliche. Was sagt das Strafgesetzbuch hierzu? Welche Rechtsnormen sollten Heranwachsende und Erwachsene kennen? Wie sollten pädagogische Fachkräfte reagieren, wenn in ihrer Einrichtung ein Fall auftritt? Und wie kriegen wir es trotz Gefährdungen hin, im pädagogischen Alltag eine sexualfreundliche Erziehung zu gewährleisten?
Hier müssen wir passgenaue und interdisziplinäre Lösungswege entwickeln, die im Einklang mit dem Gesetz stehen und der Lebensrealität der Jugendlichen gerecht werden.
Diese Veranstaltung ist eine Wiederholung des Online-Seminars aus dem März 2023. Wegen der großen Nachfrage bieten wir die Inhalte erneut an.
Inhalte
- rechtlicher Überblick
- aktuelle Entwicklungen zu §184b StGB
- sexual- und medienpädagogische Rahmung des Phänomens Sexting
- Handlungsempfehlungen zur Prävention & Intervention
Zielgruppe der Fortbildung
Fachkräfte der Jugendhilfe, vor allem aus den Bereichen Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz, Jugendarbeit und Schulsozialarbeit.
Referent*innen
Dinah Huerkamp / Justiziarin, AJS NRW
Silke Knabenschuh / Fachreferentin Jugendmedienschutz & Prävention sexualisierter Gewalt, AJS NRW
Tina Langer / Staatsanwältin bei der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW)
Moderation: Matthias Felling, AJS NRW
Termin
Freitag, der 29. September 2023 / 9:30 Uhr bis 13:00 Uhr
Kostenbeitrag
30,- €
Technische Voraussetzungen
Das Online-Seminar wird mittels ZOOM angeboten. Wir nutzen Zoom über den deutschen Anbieter connect4video.com, der eigene Server betreibt. Für die Teilnahme ist ein Endgerät mit Internetzugang und Tonausgabe erforderlich. Der Zugangslink wird mit der Anmeldebestätigung übersandt.
Ansprechpartner*innen für Fragen
Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich an: Dinah Huerkamp, Tel. 0221.921392-23, huerkamp@ajs.nrw
Bei organisatorischen Fragen wenden Sie sich an: Halina Pasitschnyk, Tel. 0221.921392-26, pasitschnyk@ajs.nrw
Veranstaltungsdetails
- 29.09.2023
- 09:30 - 13:00
- Online-Seminar (3,5 Stunden)
- Kosten: 30,- €
- AGB für Veranstaltungen der AJS
Weitere Fortbildungen
- 17.01.2025 /
- AJS Basics: Screenagerliebe – digitale Medien und Wohlbefinden
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- 08.05.2025 / Köln
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