Mädchengewalt
Wenn es um Gewalt geht, denken wir alle zuerst an Jungen und Männer als Täter. Aber auch Mädchen und Frauen zeigen in nicht unerheblichem Maße aggressives Verhalten mit erheblichen negativen Folgen für die Opfer und letztlich auch für sie selbst.
Dennoch liegt der gesellschaftliche Fokus einseitig auf der großen Gruppe der gewalttätigen Jungen. Mädchengewalt bleibt weitgehend unbeachtet oder wird auf ein Randproblem reduziert. Das Leid der Opfer wird dadurch verharmlost und nicht selten erhalten erheblich gefährdete Mädchen keine, zu späte oder ungeeignete Hilfen. Die mangelnde Beachtung von Mädchengewalt hat langfristig fatale Konsequenzen, da die gesellschaftlichen und psychosozialen Folgen, die durch die Entwicklungs- und Beziehungsprobleme von gewalttätigen Mädchen im Laufe ihres Lebens entstehen so gravierend wie die der männlichen Gewalttäter sind.
Die Veranstaltung widmet sich deshalb gezielt dem Phänomen der Mädchengewalt und der Notwendigkeit, Mädchen als eigenständige Zielgruppe in der Gewaltprävention ernstzunehemen. Sie soll ein Verständnis für die lebensgeschichtlichen Zusammenhänge und Entstehungsbedingungen von Mädchengewalt vermitteln, Geschlechterunterschiede aufzeigen und Implikationen für die pädagogische Praxis vermitteln.
Die Veranstaltung verbindet die Erkenntnisse aktueller Forschungen mit langjährigen Erfahrungen aus der Praxis. Die vermittelten Inhalte werden durch zahlreiche Fallbeispiele verdeutlicht und die Fortbildung bietet Raum für den fachlichen Austausch.
Inhalte
- Ursachen und Zusammenhänge von Mädchengewalt
- Lebenswelten gewalttätiger Mädchen
- Geschlechterunterschiede im Gewaltverhalten, der aktuellen Lebenssituation sowie Risiko- und Schutzfaktoren für die weitere Entwicklung
- Implikationen für die gewaltpräventive Arbeit mit Mädchen
Referentin
Anja Steingen
Diplom-Psychologin, Fachpädagogin für Psychotraumatologie, Anti-Aggressivitäts-Trainerin, zert. Kinderschutzfachkraft
Leiterin der Anti-Gewalt-Akademie Bonn.
Frau Steingen verfügt über langjährige Erfahrungen in der Anti-Gewalt-Arbeit mit Mädchen, hat das Kölner-Anti-Gewalt-Programm für Mädchen mitentwickelt und über viele Jahre erprobt.
Sie ist u.a. Autorin des Fachbuches: Steingen, A., Gehring-Decker, M. & Knors, K. (2016): Mädchengewalt Verstehen und Handeln. Das Kölner Anti-Gewalt-Programm für Mädchen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
Zielgruppe
Fachkräfte der Jugendhilfe/Jugendarbeit, Schulsozialarbeiter*innen, Psychologen*innen und andere Fachkräfte und Multiplikator*innen aus Schule, Beratungsstellen, Polizei…
Termin/Zeit
17.03.2021, 9:30-15:00 Uhr
Kosten
50,00 €, inklusive Handout
BEGRENZTE TEILNEHMER*INNENZAHL
Maximal 22 TN
Technische Voraussetzung
Die AJS-Online Veranstaltung wird voraussichtlich über das Tool “Zoom“ angeboten.
Zwei Tage vor der Online-Veranstaltung wird ein Zugangslink per Mail an die Teilnehmenden gesendet.
Fragen
Bitte direkt an Dimitria Bouzikou, Tel. 0221-921392-21, Dimitria.Bouzikou@ajs.nrw
Veranstaltungsdetails
- 17.03.2021
- 09:30 - 15:00
- Online-Seminar (5,5 Stunden)
- Kosten: 50 €
- AGB für Veranstaltungen der AJS