Kinder- und Jugendschutz für NRW

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Aktuelles/ 29.05.2024

Benachteiligung Alleinerziehender in der Kitaplatzvergabe

Alleinerziehende Eltern und ihre Kinder können besonders von frühkindlicher Bildung und Betreuung profitieren. Die Kindertagesbetreuung fördert zum einen die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit und reduziert damit das Armutsrisiko für Alleinerziehende. Zum anderen sind frühkindliche Bildungs- und Betreuungsangebote besonders entscheidend für die Entwicklung von Kindern aus benachteiligten Familien, zu denen besonders häufig Alleinerziehende zählen. Trotz dieser bekannten Zusammenhänge haben alleinerziehende Eltern mit Kindern unter drei Jahren in Deutschland einen höheren ungedeckten Betreuungsbedarf als Eltern in Paarfamilien. Eine Analyse des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zeigt, wie sich dieses Ungleichgewicht durch bundesweit transparente Vergabekriterien beheben ließe und wie diese durch geeignete Zuteilungsverfahren wirksamer umgesetzt werden könnten.

Die derzeit vorherrschenden intransparenten und langwierigen Vergabeprozesse führen häufig zu unfairen Entscheidungen in der Vergabepraxis. „Angesichts der Knappheit von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren ist es von zentraler Bedeutung, wie Plätze vergeben werden“, betont Hannah Sinja Steinberg, Wissenschaftliche Referentin am DJI und Autorin des Beitrags „Alleinerziehende in der Betreuungsplatzvergabe: Status quo und Handlungsempfehlungen“. Die Autor*innengruppe beschreibt Best-Practice-Ansätze, die kostengünstig implementiert werden können, die Einrichtungsleitungen in den Entscheidungsprozess einbeziehen und die Umsetzung von transparenten Aufnahmekriterien gewährleisten können.

 Quelle: Deutsches Jugendinstitut