Entwicklung der Kinder- und Jugenddelinquenz in Nordrhein-Westfalen
Die Anzahl der polizeilich registrierten Straftaten in Nordrhein-Westfalen, die durch Kinder und Jugendliche begangen wurden, war – abgesehen von geringfügigen Schwankungen – seit den 1990er Jahren relativ kontinuierlich rückläufig. Ein zusätzlicher Rückgang ergab sich in den Jahren 2020 und 2021, die von der COVID-19-Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung geprägt waren. Als diese weitgehend aufgehoben waren, kam es zwischen den Jahren 2021 und 2022 zu einem unerwartet starken Anstieg der Fallzahlen. Diese erreichten dabei den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre (Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, 2023). Die Zunahme der Fallzahlen kann daher nicht aus schließlich auf die veränderten Tatgelegenheiten infolge der Einführung bzw. des Wegfalls der Maß nahmen zur Eindämmung der Pandemie zurückgeführt werden. Diese Entwicklung war im Mai 2023 Anlass für den nordrhein-westfälischen Landtag, die Landesregierung mit einer „unabhängige[n] wissenschaftliche[n] Studie“ zu beauftragen.
An der Universität zu Köln wurde am Department für Soziologie und Sozialpsychologie dazu nun eine unabhängige Dunkelfeldstudie unter der Leitung von Prof. Dr. Clemens Kroneberg durchgeführt. Diese Studie ist Teil eines umfassenderen Forschungsprojekts, das in Kooperation mit der Kriminalistisch-Kriminologischen Forschungsstelle des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen zur Untersuchung der Entwicklung der Kinder- und Jugenddelinquenz durchgeführt wird. Mehr Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier. Der vorliegende Abschlussbericht informiert über zentrale Ergebnisse der Studie.
Quelle: Abschlussbericht der Studie
