Kinder- und Jugendschutz für NRW

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AJS-News/ 05.11.2025

Fachtag: „Hinsehen, Verstehen, Handeln. Prävention in der Jugendsozial(arbeit) stärken“

Am 08.10.2025 kamen bei dem hybriden Fachtag „Hinsehen, Verstehen, Handeln. Prävention in der Jugendsozial(arbeit) stärken“ des Arbeitskreises G5 (Landesjugendring NRW, Arbeitsgemeinschaft Offene Tür NRW, LAG Jugendsozialarbeit NRW, Paritätisches Jugendwerk NRW) in Kooperation mit der AJS NRW über 300 Fachkräfte aus ganz NRW zusammen. Im Wissenschaftspark Gelsenkirchen sowie auf Zoom gab es neben zwei Impulsvorträgen durch Prof. Dr. Gina Wollinger (HSPV Köln) und Dr. Nahlah Saimeh (Forensische Psychiaterin & Gutachterin) verschiedene Workshops, in denen Teilaspekte von Radikalisierungs- bzw. Extremismusprävention beleuchtet wurden, sowie einen Markt der Möglichkeiten, auf dem sich niedrigschwellig mit Präventionsakteur:innen in NRW vernetzt werden konnte. Anlass des Fachtags waren die diesjährigen Sondergelder im Bereich der Titelgruppe 68 („Koordinierung der Maßnahmen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien und für junge Geflüchtete“) entlang des Maßnahmenpakets Solingens („Sicherheit, Migration, Prävention“), in denen der Fokus auf islamistischer Extremismusprävention liegt.

 

 

Die Grußworte der Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul, von Janine Winkler (als Sprecherin der G5), Roland Mecklenburg (Vorstandsvorsitzender AJS NRW) sowie – als Stimme aus Solingen selbst – von Özlem Genç (Mevlüde Genç e.V.) betonten jedoch, inwiefern alle Formen von Extremismus den Schutz von Menschen gefährden und welche Rolle und Möglichkeiten die Jugendhilfe für die Prävention bieten kann. Um der Gesamtheit des Themas und den aktuellen Bedarfen der Jugendhilfe NRWs gerecht zu werden, wurden Workshops entlang von Teilaspekten im Kontext Radikalisierung angeboten:

Notwendigkeiten, den Schutzaspekt von Betroffenen zu gewährleisten (Opferberatung Rheinland); Trends und aktuelle Ansprachen junger Menschen im Bereich Rechtsextremismus (Mobile Beratung NRW); Islamistische Radikalisierung im Jugendalter (Plan P.); Arbeit mit bereits ideologisch gefestigter(en) jungen Menschen (Grüner Vogel e.V.); Effekte von mangelnder Teilhabe durch gesellschaftliche Ausschlussverfahren (Muslimische Jugend e.V.) sowie den Aspekt der Radikalisierung in digitalen Räumen (Violence Prevention Network).

Der Fachtag bot die Möglichkeit, sich mit Jugendhilfe-Angeboten zu vernetzen und im Rahmen eines Markts der Möglichkeiten auszutauschen. Abgerundet wurde der Fachtag durch zwei kulturelle Beiträge: Junge Musiker, die angedockt an das AWO-Jugendzentrum Werl eine Live-Performance von ihren Rap-Liedern vortrugen, sowie ein Beispiel medienpädagogischer Arbeit, bei der im Rahmen des Fachtags eine Animationsgrafik entstanden ist.

 

Die AJS NRW feiert zudem diesjährig das 10-jährige Bestehen des Projektes „Plan P. – Jugend stark machen gegen islamistische Radikalisierung“, durch das der Fachtag maßgeblich inhaltlich begleitet und organisatorisch ausgestaltet wurde. Fokus der Projektarbeit ist die Sensibilisierung von Fachkräften, Wissensvermittlung sowie Themenbearbeitung aus Sicht des Kinder- und Jugendschutzes, in dem nicht nur die Verhältnismäßigkeit, sondern auch jugendliche Lebensrealitäten mit einbezogen werden.

 

Medial begleitet wurde der Fachtag durch das jfc Medienzentrum.

Ein Eindruck des Tages in Videoformat findet sich hier

Die im Rahmen des Fachtags entstandene Animationsgrafik. (umgesetzt durch Mattias Engling)