Armut und Verzicht bei Kindern
Im Jahr 2022 lebten in Deutschland 18,8 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren in Haushalten, die über ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze verfügten (Ein Einkommen pro Person unter 1.153 Euro gilt als armutsgefährdend). Die Quote für die Gesamtbevölkerung lag bei 17,0 Prozent. Insbesondere Kinder in Alleinerziehenden-Haushalten, mit Migrationshintergrund, mit drei oder mehr Geschwistern und aus Ostdeutschland haben ein signifikant höheres Armutsrisiko als andere Kinder. Dagegen schützen eine höhere Bildung und eine Erwerbstätigkeit der Eltern in vielen Fällen vor der Armutsgefährdung. Das Aufwachsen in einem armutsgefährdeten Haushalt ist mit einer Vielzahl von Einschränkungen des materiellen Lebensstandards verbunden. Unterversorgung zeigt sich insbesondere bei höherwertigen Konsumgütern sowie in den Bereichen Finanzen und bei der sozialen und kulturellen Teilhabe. Auch bei den kinderspezifischen Bedarfen wie regelmäßigem Taschengeld oder einem Platz zum Lernen ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen Kindern in Haushalten mit und ohne Armutsgefährdung.
Die Auswertungen basieren auf den Daten von dem Panel „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS) aus dem Jahr 2022. Das PASS ist eine jährliche Haushaltsbefragung mit den Schwerpunktthemen Arbeitsmarkt, Armut und soziale Sicherung. Die Auswertungen bestätigen die seit Längerem bekannte Erkenntnisse zur Betroffenheit, zu Einflussgrößen und zum Lebensstandard von Kindern im unteren Einkommensbereich.
Quelle: IAP-Forum