Kinder- und Jugendschutz für NRW

AJS-Newsletter

Unser Selbstverständnis

 

Drei Grundsätze stehen im Mittelpunkt der Projektarbeit:

 

  • Islam ≠ Islamismus – Differenzierung ist Grundvoraussetzung gelingender Präventionsarbeit 

 

Die Differenzierung zwischen dem Islam als Religion und den verschiedenen Formen des Islamismus als einer radikalen Minderheit ist Voraussetzung gelingender Prävention – gerade in Zeiten von AfD und Debatten rund um das Thema Flucht und Migration. Der gesellschaftliche Kontext zunehmender Islamfeindlichkeit muss immer mitgedacht und reflektiert werden. Wo Muslim*innen pauschal verurteilt werden, finden radikale Gruppen den besten Nährboden. Sie greifen Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen junger Menschen auf und instrumentalisieren sie in ihrem Sinne. Der Erfolg präventiver Maßnahmen hängt somit auch davon ab, ob wir es schaffen, der Ausbreitung islamfeindlicher und antimuslimischer Tendenzen etwas entgegenzusetzen.

 

  • Islamismus ist nicht gleich Jihadismus! – Verschiedene Strömungen mit unterschiedlichem Konfliktpotential

 

Auch hier ist ein differenzierter Blick notwendig. Islamistische Gruppen unterscheiden sich mitunter stark – auch was den Gewaltaspekt oder ideologisch verankerte Gewaltlegitimationen betrifft. Allein der zeitgenössische Salafismus, der als eigenständige Ausformung einer islamistischen Weltanschauung verstanden werden kann, ist nicht homogen: Er umfasst sowohl apolitische wie politische, gewaltlose wie militante Anhänger. Parallel zu sogenannten ‚Sekten‘ können sich aber auch unabhängig von Gewaltverzicht generelle Konfliktpunkte ergeben, auf die Fachkräfte im Einzelfall reagieren müssen.

 

  • Islamismus im Kontext von Jugendsubkultur – Nicht jede Provokation heißt gleich Gefahr

 

Radikale Akteure vermögen es immer besser, Jugendliche (online und offline) zu erreichen, ihnen vermeintliche Lösungen für individuelle und gesellschaftliche Problemlagen zu bieten und sie so an sich zu binden. Auf diese Weise bieten sie jihadistischen Gruppen nachweislich einen Rekrutierungspool. Aber: Nicht jede*r in dieser Hinsicht auffällige Jugendliche ist ein*e Terrorist*in, nicht jede jugendliche Provokation gleich Ausdruck einer echten Gefahr/Gefährdung. Solche Situationen einzuschätzen und angemessen zu reagieren, gehört zu den zentralen Herausforderungen in diesem Themenfeld.

 

 

Mehr dazu in einer ausführlichen Projektbeschreibung: Plan P